Seine erste Blütezeit erlebte Norwegen unter den Wikingern. In dieser Zeit wurden nicht nur Beutezüge unternommen. Unter den Wikingern entstanden auch Handelswege, Island, die Färöer und Grönland wurden von Norwegen aus besiedelt, ebenso die Orkney- und die Shetlandinseln, die bis 1472 zu Norwegen gehörten. Um das Jahr 1000 n. Chr. schafften es Wikinger sogar bis nach Neufundland, an der Nordostküste Amerikas.
Königreich Norwegen
Durch seinen Sieg bei Hafrsfjord gelang es 872 Harald Schönhaar erstmals, die vielen Kleinkönigtümer des Landes unter einer Krone zu vereinen. Doch gab es nach seinem Tod etliche Fürsten, die lieber mit den Dänen paktierten als die Schönhaar-Sippe anzuerkennen. 1380 schließlich starb mit Håkon VI. der vorerst letzte norwegische König. Zu dieser Zeit war Norwegen bereits wirtschaftlich am Ende. 1070 war von der deutschen Hanse die Stadt Bergen als Handelsposten gegründet worden. Doch war mit den großen Handelsschiffen auch die Pest nach Norwegen gekommen. Zudem begann Ende des 14. Jhds. der Niedergang der Hanse. Und nun unterzeichnete die Witwe Håkons VI. die Kalmarer Union, Norwegen wurde zur dänischen Provinz und die einst mächtige Wikingernation versank in Bedeutungslosigkeit.
Norwegen war dänische Provinz
Mit dem Kieler Vertrag von 1814 musste Dänemark die Provinz an Schweden abtreten. Und erst 1905, über fünfhundert Jahre nach dem Tod des letzten norwegischen Königs, gelang es Norwegen, diese Union wieder aufzulösen. Prinz Karl aus dem Haus Glücksburg wurde zum König gewählt und regierte als Håkon VII. bis 1957.
Im zweiten Weltkrieg wurde das neutrale Norwegen vom Deutschen Reich besetzt. Es gab einige norwegische Nationalsozialisten, die sich mit den Deutschen verbündeten, der größte Teil der Bevölkerung aber war gegen den Nationalsozialismus. Überall entstanden Widerstandsorganisationen. Die Folge war eine Politik der „verbrannten Erde“: als die deutschen Truppen sich zurückzogen, wurden im Norden Norwegens viele Orte und Anlagen zerstört und niedergebrannt.
Heute gehört Norwegen, nicht zuletzt dank des Erdöls, zu den reichsten Nationen der Welt. Das Land gilt als einer der bestausgebauten Sozialstaaten und im Juni 2012 lag die Arbeitslosenquote bei gerade einmal 3,3 %.