Andalusien

Das Temperament Südspaniens trifft in Andalusien auf das Erbe des Orients, wobei der Flamenco und der Sherry zu den sinnlichen Genüssen der Region zählen. Andalusien ist ein zauberhafter Landstrich, in dem sich ungebändigte Lebensfreude, gepaart mit mediterraner Gelassenheit den Rhythmus des Lebens bestimmt. Es sind gerade diese Widersprüche, die auf Urlauber eine faszinierende Wirkung ausüben. Am besten lernt man Andalusien auf einer Rundreise kennen. Auch in den Formationen der unterschiedlichen Landschaftsformen dominieren die schroffen Gegensätze. Da gibt es zum Beispiel die Bergkette der Sierra Nevada, deren Gipfel bis in den Juni hinein mit Schnee bedeckt sind. Nur wenige Kilometer davon entfernt stößt man auf die Costa de Sol mit ihrem üppig fruchtbaren Küstenstreifen dichten Wäldern aus Pinien.

Málaga ist berühmt für sein Picasso-Museum
Dazwischen erstrecken sich weite, oftmals karge Ebenen, in der die Olivenplantagen durch das Wasser des Guadalquivir und einiger Stauseen bewässert werden. Rund 80 Prozent der spanischen Oliven stammen aus Andalusien. Die Stadt Málaga ist ein guter Ausgangspunkt für eine Rundreise durch diese südspanische Provinz. In der Altstadt bezaubern enge Gässchen und schmiedeeiserne Balkone die Touristen. Daneben gibt es hier exquisite Tapas-Bars, Alleen, die von Palmen gesäumt sind und gelbe Pferdekutschen.
Im Zentrum von Málaga steht eine Kathedrale, deren Bau nie vollendet wurde. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die Reste eines Theaters aus der Römerzeit, der verfallene Königspalast Alcazaba, das Pablo Picasso-Museum und der pittoreske Markt. Die Promenade von Málaga ist herausgeputzt, der feine Sandstrand sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Urlaubern sehr beliebt.
Málaga hat sich zu einem wahren Kunst-Mekka entwickelt

Vor dem Aufstieg zu den Festungen Gibralfaro und Alcazaba kann eine wohlschmeckende Stärkung nicht schaden. Von dort oben bietet sich ein herrlicher Blick auf die Hafenstadt. Zu sehen ist unter anderem die neue weiße Uferpromenade, die in einer Touristenattraktion endet: Das Centre Pompidou Málaga, ein neuer Ableger des berühmten Museums in Paris. Im Inneren des bunten Glaswürfels ist moderne Kunst ausgestellt. Fast gleichzeitig wurde das Museo Ruso eröffnet, eine Dependance des Russischen Staatsmuseums.

Der Flamenco ist untrennbar mit Andalusien verbunden
Zum Pflichtprogramm einer Rundreise durch Andalusien gehört natürlich ein Besuch von Granada, das einst die letzte Enklave der Mauren in Spanien war. Pro Jahr strömen rund vier Millionen Touristen in die Stadt, um das weltweit einmalige Kulturerbe zu bewundern. Die Außenmauer Granadas ist zweieinhalb Kilometer lang. Im Zentrum fühlen sich die Besucher in die Zeit von 1001 Nacht versetzt. Touristenattraktionen sind die Königskapelle, die Kathedrale und an erster Stelle die alles überragende Alhambra, die „Königsstadt“ mitsamt ihren herrlichen Gärten.

Ebenso sehenswert sind die Städte Córdoba und Sevilla. Dort stehen einzigartige sakrale Bauten, in prunkvollem Glanz und pompöser Ausstrahlung. In Sevilla ist es die Kathedrale, die in der Epoche der Gotik errichtet wurde, in Córdoba die Mezquita, ein etwas seltsam aussehendes Zwischending zwischen Kathedrale und Moschee. Sevilla und Córdoba zeichnen sich aber auch durch viele Gemeinsamkeiten aus: die Faszination des Flamenco, die sprudelnde Lebensfreude, ideale Kulissen für Film und Oper, Spitzenrestaurants und prächtige Einkaufsstraßen.

Lohnenswert ist es auch einen Zwischenstopp in Puente Genil einzulegen. Zu den dortigen Touristenattraktionen zählt die Villa Romana de Fuente Alamo, in der vor allem die Mosaikböden die Besucher beeindrucken. Ebenso schön ist das malerische weiße Dorf Osuna, das mit einer herrlichen Kathedrale Eindruck macht. Poeten und Schriftsteller hat Andalusien schon immer in ihren Bann gezogen. Einer von ihnen war der deutsche Dichter Rainer Maria Rilke, der in Andalusien sein Winterquartier aufgeschlagen hatte.